Die Nordmann Tanne ziert zur Weihnachtszeit die Wohnstuben und verbreitet einen festlichen Charme. Auch an jedem anderen Tag im Jahr überzeugt die Nordmann Tanne / Kaukasus-Tanne mit ihrem eleganten Nadelkleid. Denn wie heißt es so schön im altbekannten Weihnachtslied: O Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter! Und diese wirken bei (bot.) Abies nordmanniana besonders attraktiv. In einem herrlichen glänzenden Grünton bedecken sie das Gehölz dicht an dicht und zeigen unterseits silbrige Streifen. Ein vollendet eleganter Schmuck, der bei dieser Art nicht sticht. Kein Wunder, dass Jung und Alt am liebsten diesen Weihnachtsbaum schmücken. Der Widerspruch zwischen den besungenen Blättern und der Tatsache, dass es sich bei der Nordmanntanne um ein Nadelgehölz handelt, ist gar keiner. Denn botanisch gesehen, sind die Nadeln nichts anderes als Blätter. Experten sprechen von äquifalzialen Blättern oder schlicht einem Nadelblatt. Durch die nadelartige Form verdunsten die Blätter deutlich weniger Wasser, was ihnen ermöglicht, das ganze Jahr über an Trieben zu verbleiben.
Am besten gedeiht die Nordmann Tanne / Kaukasus-Tanne in einem gleichmäßig feuchten und nährstoffreichen Boden. Als Standort wählt der Gärtner einen sonnigen bis halbschattigen Platz um dem Gehölz beste Grundlagen für ein gutes Wachstum zu bieten. In jungen Jahren wächst Abies nordmanniana langsamer und macht im Alter größere Schritte auf die maximale Höhe von bis zu 25 Meter zu. Eindrucksvoll zeigt die Nordmann-Tanne eine hohe und breite pyramidale Wuchsform und erreicht als stattlicher Nadelbaum bis zu 850 cm in der Breite. Dies bedenkt der Pflanzenfreund und gewährt dem Nadelgehölz genügend Raum, sich zu entfalten. Seine volle Pracht zeigt sich als Solitär auf einer Freifläche. Hier lassen sich gut die weit ausladenden Äste bewundern, die der gerade Stamm sehr dicht über dem Boden ansetzt. Über und über sind sie mit den herrlich glänzenden Nadeln besetzt. Sie sind bürstenartig nach oben angeordnet. Von unten betrachtet zeigen sie zwei weiße bis silberne Linien. Diese verleihen dem Kleid von Abies nordmanniana einen zusätzlichen eleganten Touch.
Nicht nur optisch sind die Nadeln ein Highlight, sie verströmen ein harzig-frisches Aroma und sprechen alle Sinne an. Neben dem Nadelschmuck begeistern die Zapfen, die das Gehölz entwickelt. Sie sind zunächst grünlich und färben sich später dunkelbraun. Auffällig stehen sie auf den Zweigen und wachsen auf circa 15 cm Länge heran. Wie schön, dass sich die Optik des Baumes ganz ohne Aufwand genießen lässt. Die Nordmanntanne bildet tiefe Hauptwurzeln aus und gelangt mit ihnen an ausreichend Bodenfeuchte. Nur während langer Trockenperioden freut sich der Baum über zusätzliche Wasserzufuhr. Ein Rückschnitt ist nicht nötig und beeinträchtigt den formschönen Wuchs negativ. Natürlich ist die Pflanze ausreichend winterhart und benötigt in der kalten Jahreszeit keinen Schutz. Bis zu rund -29 °C toleriert das Gehölz. Junge Exemplare, deren Wurzeln noch nicht in die Tiefe reichen, danken einen Schutz mit Vlies vor Kahlfrösten. Diese sind schädlich, da die Pflanze über die immergrünen Nadeln Wasser verdunstet, durch den gefrorenen oberen Bodensichten jedoch kein Feuchtigkeit nachziehen kann. So verdurstet die Pflanze. Bei älteren Bäumen ist ein solcher Schutz nicht nötig und sie lassen sich als grüner Fixpunkt während der winterlichen Gartenzeit betrachten. Herrliche Bilder zaubert eine pudrige Schneedecke auf den Nadelzweigen. Ein Wintermärchen im eigenen Garten.