Die Eibe ist eine immergrüne Heckenpflanze und kommt an schwierigen Standorten gut zurecht. Die Eiben sind schon immer wegen ihrer hervorstechenden Eigenschaften beliebte Formgehölze. In größeren und kleineren Gartenanlagen kamen die (bot.) Taxus baccata zum Einsatz. Ohne in Form geschnittene Eiben sind königliche Schlösser oder Barockgärten nicht vorstellbar. Immer schon waren diese pflegeleichten Nadelbäume in Privatgärten als absolut blickdichte Hecken geschätzt. Relativ schnell erreicht die Europäische Eibe eine Höhe von zwei bis drei Meter. Jährlich legt sie zwanzig bis dreißig Zentimeter an Umfang und Höhe zu. In der Breite erreicht sie 70 bis 150 Zentimeter. Ohne Schnitt wird die Eibe 10 bis 15 Meter hoch. Die immergrüne Pflanze zeigt sich absolut anspruchslos. Sie genießt ihr Leben ebenso in der Sonne wie im Schatten. Auch an den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche. Nur Staunässe ist zu vermeiden. Die Taxus baccata zeigt eine vielseitige Art, die sich andere Nadelhölzer wünschen. Sie eignet sich solitär gestellt als frei wachsender Baum, als wunderschöne Hecke und für jegliche Arten von Formschnitten. Seit Jahrhunderten ist die Eibe in der Gartenkultur allgegenwärtig. Die Eibe zieht einen halbschattigen bis schattigen Platz einem sonnigen Standort vor. Trotz ihrer Winterhärte leiden Eiben in schneearmen, bitterkalten Wintern. Die Wintersonne und austrocknende Ostwinde setzen den schönen Gehölzen zu. Der Gärtner schneidet in solchen Fällen die vertrockneten Triebe heraus. Die Eibe erholt sich schnell davon.
Im Frühjahr freut sich die Taxus baccata über eine Kompostgabe als Nährstoffquelle. Weiteres spezielles Düngen ist nicht nötig. Eiben sind Tiefwurzler. Trotzdem durchsetzen sie den Oberboden ihres Umfelds intensiv mit faserigen Feinwurzeln. Konkurrenzschwache Gehölze wie die Zaubernuss oder der Blumenhartriegel sind aus diesem Grund nicht als ideale Nachbarn der Eibe anzusehen. Zwiebelblumen und robuste Stauden setzen wunderschöne Kontraste. Gepflanzt auf der Baumscheibe, entsteht eine harmonische Nachbarschaft mit Funkien, der Elfenblume oder dem schönen Balkan-Storchschnabel. Ein perfekter Hintergrund für bunt blühende Stauden sind Hecken aus Eiben. Das dichte, edle, dunkelgrüne Nadelkleid bringt die leuchtenden Farben regelrecht zum Strahlen. Seit Jahrtausenden ist die Taxus baccata in unseren Wäldern zu Hause. Ähnlich der Stechpalme, kommt die Europäische Eibe mit schlechten Lichtverhältnissen und Wurzelkonkurrenz gut zurecht. Außerdem erreichen Eiben ein erstaunliches Alter. Etwa 1000 bis 1500 Jahre! So alt ist die älteste Eibe Deutschlands. Sie wächst in der Nähe des Ortes Balderschwang im Allgäu. Im Mittelalter war das Holz der Eibe stark gefragt. Es ist durch das langsame Wachstum stark und hart. Für den Möbelbau, für Armbrust- und Gewehrschäfte sowie für Bögen diente das Eibenholz. Daraufhin gingen die Eibenbestände in Deutschland stark zurück. Heutzutage ist das Eibenholz von geringer Bedeutung. Lediglich hochwertige Sportbögen sind gegenwärtig aus schichtverleimtem Eibenholz hergestellt. Anders als alle anderen Nadelbäume, tragen Taxus baccata keine Zapfen. Weibliche Pflanzen bilden dekorative leuchtend rote Früchte, die aus der Ferne wie Beeren wirken. Nach einem Rückschnitt ist das Schnittgut der Eibe gut zu entsorgen, da es für Tiere und Menschen extrem giftig ist.